Mein Name ist Pascal und ich bin derzeit Student an der Fachhochschule in Zweibrücken. Mein Freiwilliges Soziales Jahr liegt nun zurück und ich möchte darüber berichten und meine Erfahrungen teilen.
Das FSJ markiert den Beginn eines neuen Abschnitts in meinem Leben: der Wechsel von der Schule in die Arbeitswelt. Endlich nicht mehr für ein Abitur lernen zu müssen und etwas Pause von der Lernerei zu haben, erschien mir ganz amüsant. Meine Klassenkameraden sind teilweise ins Ausland gegangen oder haben ein ganzes Jahr lang vor ihrem Studium oder ihrer Ausbildung überhaupt nichts gemacht. Ich dachte jedoch: Wer rastet, der rostet.
Schon vor meinem schriftlichen Abitur habe ich meine Bewerbung für das FSJ abgeschickt und auf eine positive Antwort gehofft. Diese kam dann auch.
Nach einigen Gesprächen mit einem für den Freiwilligendienst im ASB KV Kaiserslautern verantwortlichen Mitarbeiter wurde mein Vertrag fertig gestellt und dann ging es auch schon los!
Ein Monat Theorie sowie zwei weitere Monate Praxis und ich bekam meinen Status als Rettungssanitäter. Das war für mich etwas Außergewöhnliches, da ich ab diesem Zeitpunkt Verantwortung zu tragen hatte. Primär wurde ich in meinem FSJ auf dem KTW (Kranken-Transport-Wagen) eingesetzt und hatte die Aufgabe, kranke und alte Menschen z.B. zur Dialyse zu fahren oder ins Krankenhaus zu bringen.
Alle paar Monate fuhr ich zu einem Fünf-Tage-Seminar, insgesamt fünf Mal. Die Zeit während dieser Seminare war sehr schön, da ich die Gelegenheit hatte, mich mit anderen Teilnehmern des Freiwilligendienstes auseinanderzusetzen und zu erfahren, wie es ihnen in ihrer Einsatzstelle ergeht. Hieraus wuchsen ungeahnte Freundschaften.
Je länger mein Freiwilligendienst andauerte und je öfter ich zeigen konnte, was ich alles gelernt hatte und wie motiviert ich bin, desto öfter durfte ich im Rettungswagen (RTW) fahren. Ich wurde als Fahrer des RTWs eingesetzt und musste mich vollkommen neuen Herausforderungen stellen: unser Einsatzteam musste akut kranke oder verletzte Menschen behandeln – und zwar sofort! Bei solchen Einsätzen bleibt kaum Zeit alles genau und in Ruhe durchzugehen, alle sind angespannt, der Ton wird rauer, alle müssen exakt funktionieren - gerade solche Einsätze prägten sich mir stärker als gedacht in das Gedächtnis ein.
Mein Fazit aus einem Jahr Freiwilligendienst: Es gab sehr schöne Momente, die einem das Gute in der Welt zeigten und doch gab es auch schlechte Momente, die aber durch den Rückhalt meiner Kollegen für mich erträglich wurden. Summa Summarum kann ich nur positiv auf mein Jahr zurückblicken.
Nach dem zwölfmonatigen Freiwilligendienst begann ich mein Studium. Ich bin dem ASB jedoch treu geblieben: Neben dem Lehrgang zum Rettungssanitäter, habe ich auch die Lizenz als A1 Ausbilder (Ausbilder für Erste-Hilfe-Kurse) erworben und engagiere mich in der SEG-S (Schnell-Einsatz-Gruppe-Sanität).
Ein Freiwilligendienst im Rettungsdienst hieß für mich, erwachsener zu werden, die Welt anders wahrzunehmen und nicht alles im Leben für selbstverständlich zu betrachten.
Konfuzius hat einmal gesagt: “Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben zu arbeiten”. In diesem Sinne musste ich, seit ich beim ASB bin, noch nie einen Tag arbeiten :-).